Im Anfangsstadium ist Asthma meistens eine Überschusserkrankung vom Kälte-Typ. Später mit zunehmenden Anfällen verwandelt sie sich in eine Mangelerkrankung, meistens in einen Mangel vom Kälte-Typ.

Die Überschusserkrankung vom Kälte-Typ (shí hán) behandelt man durch Zerstreuung der Lungenenergie und der Kälte (xuān fèi sàn hán). Man muss die Dyspnoe und das gegenläufige qì beruhigen (jiàng nì píng chuǎn). Pk 6 (nèi guān) wird genadelt, um qì zu regulieren und von Schleim zu entlasten (Iǐ qì huò tán). Zusätzlich wird Bl 13 (fèi shū) akupunktiert, um die Kälte in der Lunge zu vertreiben (xuān fèi sàn hán). Nach der Akupunktur wird am Punkt Bl 13 (fèi shū) geschröpft.

Bei einer Mangelerkrankung vom Kälte-Typ muss man die Nieren wärmen, damit sie das qì halten können (wěn shèn nà qì). So kann man das gegenläufige qì beruhigen. N 6 (zhào hǎi), MP 4 (gōng sūn) und KG 6 (qì hǎi) werden dazu ausgewählt.

Fallbeispiel

Eine 52jährige Frau hatte seit mehr als acht Jahren Asthma und war kälteempfindlich. Traditionelle und westliche Medikamente hatten keinen Erfolg gebracht.

Bei der Untersuchung hatte sie hochgezogene Schultern, konnte nicht flach liegen und hatte Rasselgeräusche in den Luftwegen. Sie klagte über Wundheitsgefühle im Leib und in den Knien. Sie hatte eine Abneigung gegen Kälte, kühle Gliedmaßen, Schwindel, Ohrgeräusche sowie leichte Ödeme der unteren Extremitäten und musste häufig Wasser lassen. Ihre Zunge war voluminös und blass mit Zahneindrücken und leicht fettigem Belag. Der Puls war versunken und schmal (chén xì).

Die Punkte MP 4 (gōng sūn), N 6 (zhào hǎi) und KG 4 (guān yuán) wurden genadelt und moxibustiert. Die Akupunktur wurde mit tonisierender Manipulation durchgeführt. Die Moxibustion wurde nach dem Ankommen des Nadelgefühls gegeben. Die Nadeln wurden 20 Minuten liegengelassen. Die Behandlungen fanden an alternierenden Tagen statt. Nach sieben Sitzungen griff der antiasthmatische Effekt. In dem folgenden Winter hatte die Patientin keinen Rückfall.

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