1. Akupunktur an den Mittelfingern und den mittleren Zehen
Es wird an der Spitze der Mittelfinger und der mittleren Zehen akupunktiert. Diese Methode wendet man bei starken Schmerzen an. Zuerst werden die Zehen an den Spitzen mit dünnen Nadeln 0,3-0,5 cùn tief akupunktiert. Dabei werden die Nadeln leicht gedreht. Wenn die Schmerzen gelindert sind, beendet man die Akupunktur. Bestehen sie weiter, akupunktiert man auf dieselbe Weise an den beiden Mittelfingern. Während die Nadeln liegen, dreht man sie alle drei bis fünf Minuten und manipuliert sie so. Die Schmerzen werden in der Regel unmittelbar besser. Aber sie können wiederkehren, jedoch dann weniger heftig. Wenn nach einer Sitzung von 20 Minuten keine Besserung erfolgt, muss man zu einer anderen Methode übergehen.
Fallbeispiel 1: Dysmenorrhö
Eine 24jährige Frau hatte seit dem 16. Lebensjahr Dysmenorrhö, als ihre Periode erstmals einsetzte. Diese begannen meistens fünf bis sechs Tage vor der Periode und dauerten bis einen oder zwei Tage nach der Periode. Ihre Schmerzen waren so stark, dass sie zur Linderung Dolantin benötigte. Drei Jahre nach ihrer Hochzeit bekam sie ein Kind, aber die Dysmenorrhö blieb davon unbeeinflusst. Als sie zur Behandlung kam, hatten die Schmerzen drei Tage zuvor begonnen. Sie waren so heftig, dass die Patientin schrie und mit dem Kopf aufs Bett schlug. An beiden mittleren Zehen wurde nun die Spitze akupunktiert, und unmittelbar besserten sich die Schmerzen. Sie waren jedoch nicht weg. Deshalb wurden zusätzlich die Spitzen der Mittelfinger akupunktiert und die Beschwerden verschwanden.
2. Moxibustion am Punkt KG 7 (yīn jiāo)
Die Moxibustion am Punkt KG 7 (yīn jiāo) erfolgt mit Hilfe eines Moxibustionsgestells jeweils für 60 bis 90 Minuten pro Sitzung. Diese Behandlung ist gut geeignet, bevor der Schmerz auftritt, wenn der Schmerz schon nachlässt sowie bei sehr starken und mäßig starken Schmerzen. Es ist günstig, wenn die Patientin dabei ein Hitzegefühl im Unterbauch verspürt.
Fallbeispiel 2: Dysmenorrhö
Ein 19jähriges Mädchen litt seit ihrer Menarche an Dysmenorrhö, die sich allmählich verschlimmerte. Die Schmerzen hielten lange Zeit an, dabei blutete sie nur spärlich. So war sie eigentlich jeden Monat nur zwei Wochen schmerzfrei, und dies behinderte sie sehr in ihrem normalen Leben und beim Lernen. Bei der Untersuchung hatte sie einen retroflektierten Uterus. Sie wurde mit Moxibustion unmittelbar vor ihrer Periode behandelt, dabei wurde in jeder Sitzung eine Moxarolle verwendet. 15 Tage lang wurde sie täglich behandelt. Ihre Schmerzen waren dann gelindert. Sie wurde auch in den beiden folgenden Monaten auf diese Weise behandelt. Im vierten Monat traten keine Schmerzen mehr auf.
3. Einbetten von Dauernadeln an den Punkten Bl 23 (shèn shū) und LG 4 (mìng mén)
Diese Methode wendet man an, um einen Behandlungserfolg zu festigen oder um der Dysmenorrhö vorzubeugen. Man kann auch an empfindlichen Punkten in der Lumbosakralregion Dauernadeln implantieren. Die Dauernadeln können bis zu einer Woche verbleiben, müssen aber sofort entfernt werden, wenn sich die Insertionsstellen entzünden.
Fallbeispiel 3: Dysmenorrhö
Eine 21jährige Frau litt seit mehr als drei Jahren an Dysmenorrhö. Sie war vor ihrer Periode sehr ängstlich. An drei aufeinanderfolgenden Monaten wurde sie mit rauchender Moxibustion behandelt. Die Schmerzen waren danach gelindert, aber nicht beseitigt. Nachdem die Therapie beendet wurde, kehrten die Beschwerden zurück. Nun wurden Dauernadeln an den empfindlichsten Stellen des Sakrum implantiert. Anschließend war sie auf Dauer schmerzfrei.