Fallbeispiel: Epistaxis (Nasenbluten)
Eine 70jährige Frau hatte seit zwei Tagen unstillbares Nasenbluten und wurde deswegen ins Krankenhaus gebracht. Ihr Blutdruck betrug 180/105 mmHg. Ihre Nasenhöhlen wurden mit adrenalingetränkten Tupfern ausgestopft, und sie bekam Dicynon injiziert, aber dies stillte die Blutung nicht. Sie blutete nun aus dem Mund und wurde in unser Krankenhaus gebracht.
Bei der Untersuchung war die Patientin blass und sehr schwach und sie hatte die Augen geschlossen. Ihre Stimme war sehr leise, und Blut kam aus ihrem Mund. Der Puls war schwebend, gespannt und leicht beschleunigt (fú xián wěi shuò).
Die Punkte LG 23 (shàng xīng), Lu 11 (shào shāng), Di 1 (shāng yáng), Pk 9 (zhōng chōng), 3E 1 (guān chōng), MP 1 (yīn bái) und Ma 45 (Iì duì) wurden akupunktiert. Die Nadeln wurden zehn Minuten liegengelassen. Dann wurden die Tamponaden entfernt. Die Blutung stand. Nachdem die Nadeln 30 Minuten lagen, öffnete die Patientin die Augen und bat um Wasser.
Am folgenden Tag wurde uns von den Angehörigen mitgeteilt, dass die Blutung weiterhin gestillt war. Die Patientin konnte bereits aufstehen und herumgehen. Nach zwei Jahren wurde sie nachuntersucht und hatte in der Zwischenzeit keinen Rückfall gehabt.