Bei Fazialisparese (Gesichtslähmung) werden von verschiedenen Akupunkteuren aus unterschiedlichen Epochen im Wesentlichen dieselben Punkte empfohlen:
  • Bl 2 (zǎn zhú),
  • Gbl 1 (tóng zǐ liáo),
  • Di 20 (yíng xiāng),
  • LG 26 (rén zhōng),
  • KG 24 (chéng jiāng),
  • Ma 4 (dì cāng),
  • Ma 6 (jiá chě),
  • 3E 17 (yì fěng),
  • Di 4 (hè gǔ),
  • 3E 5 (wài guān),
  • Gbl 34 (yáng líng quán)
Die Wirksamkeit dieser Punkte ist von folgenden Aspekten und Vorgehensweisen abhängig.
  • Der Zeitpunkt der Behandlung ist wesentlich: Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Ergebnisse und desto geringere Folgen bleiben.
  • Die Punktauswahl muss entsprechend der Krankheitserscheinungen modifiziert werden: Bei Schmerz oder Druckempfindlichkeit hinter dem Ohr akupunktiere man 3E 5 (wài guān) und Gbl 34 (yáng líng quán), andernfalls soll man hier nicht stechen. Bei Durst, tauber Zunge oder abnormalem Geschmack muss man jīn jīn und yù ye sowie KG 23 (lián quán) nadeln. Bl 1 (jīng míng) oder shàng yíng xiāng akupunktiere man zusätzlich bei Tränenfluss oder trockener Nasenschleimhaut ohne Ausfluss. Ma 36 (zú sān Iǐ) und MP 6 (sān yīn jiāo) werden zur Verhütung oder Behandlung von Atrophien der Gesichtsmuskulatur hinzugefügt.
  • Wichtig ist die richtige Manipulation der Nadeln. Während des akuten Stadiums und der Erholungsphase werden alle Punkte im Gesicht mit flach liegender Nadel punktiert und weit vorgeschoben: Gbl 1 (tóng zǐ liáo) in Richtung tài yáng, Di 20 (yíng xiāng) in Richtung Ma 4 (dì cāng), LG 26 (rén zhōng) in Richtung Ma 4 (dì cāng), KG 24 (chéng jiāng) in Richtung Ma 4 (dì cāng), Ma 4 (dì cāng) in Richtung Ma 6 (jiá chě).
  • Wichtig ist die Schicht, in der die Nadel vorgeschoben wird. Ist die Nadel noch zu oberflächlich innerhalb der Haut, kann man sie schwer vorschieben und die Prozedur ist schmerzhaft; wenn sie sich jedoch schon in der Muskelschicht befindet, liegt sie zu tief und kann die Muskelfasern verletzen, die verantwortlich sind für den Gesichtsausdruck. Die richtige Tiefe liegt im Subkutangewebe. Man kann die Tiefe der Nadel auf der Hautoberfläche erkennen. Wenn man die Nadel innerhalb der Haut vorschieben will, geht es schwer und die Haut sieht aus wie eine Mandarinenschale. Im Subkutangewebe dagegen hat die Nadel keinen Widerstand und lässt sich leicht schieben.
  • Nach der Akupunktur sollte man auf der betroffenen Seite etwa 10 bis 15 Minuten lang intermittierend schröpfen.
  • Die Behandlung wird einmal an jedem Tag oder jeden zweiten Tag durchgeführt, wobei zehn Sitzungen einen Therapiezyklus bilden. Zwischen zwei Zyklen wird eine Pause von sieben Tagen eingelegt.
  • Behandelt man Spätfolgen der Erkrankung, so führe man eine heiße Nadel senkrecht an den Punkten 3E 17 (yì fěng). 3E 18 (chì mài) und Ma 6 (jiá chě) ein. Empfindet der Patient ein dumpfes Gefühl und Taubheit, steche man auf beiden Wangen die Oberfläche der Haut bis zum Bluten an.
  • Ingwermoxibustion am Punkt Ma 4 (dì cāng) mit 7 bis 10 Moxakegeln alle zwei bis drei Tage ist indiziert, wenn Speichel aus dem Mundwinkel läuft.
  • Während der Behandlung muss der Patient vermeiden, dass Kälte und Wind in das Gesicht eindringen. Eine leichte Selbstmassage wird empfohlen, um die Wirkung der Behandlung zu verstärken. Hierzu reibe man die Handflächen drei- bis fünfmal gegeneinander, bis sie warm sind. Dann lege man die gleichseitige Handfläche an das Ende der Augenbraue und massiere in einem Bogen hinunter bis zum Kinn. Dann massiere man wieder aufwärts zu der Augenbraue und wiederhole diesen Kreis so lange, bis Handfläche und Gesicht etwas aneinander zu haften scheinen. Eine halbe Stunde lang soll man anschließend nicht das Haus verlassen. Diese Form der Massage kann man drei- bis fünfmal täglich wiederholen.
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