In den meisten Fällen handelt es sich bei Impotenz um eine funktionelle Erkrankung. Nur bei einigen Fällen findet man eine organische Läsion. Mit Akupunktur und Moxibustion kann man gute Erfolge erzielen.
Man sucht zuerst lokale Punkte aus, z. B. N 11 (héng gǔ), KG 2 (qū gǔ) und MP 6 (sān yīn jiāo). Diese werden so akupunktiert, dass das Nadelgefühl sich ins Perineum ausbreitet. Bei Mangel an yáng der Nieren (shèn yáng bù zú) mit Abfall des Feuers im Tor des Lebens (mìng mén huǒ shuāi) moxibustiert man am Punkt KG 4 (guān yuán). Bei Stagnation in der Leber (gān yù) akupunktiert man Le 8 (qū quán) zusätzlich. Wenn die Niere durch starke Furcht belastet ist (jīng kǒng shāng shèn), akupunktiert man Dü 3 (hòu xī) zusätzlich. Bei Mangel in Milz und Magen (pí wèi xū ruò) nimmt man außerdem Ma 36 (zú sān Iǐ).

Fallbeispiel von Impotenz

Ein 34jähriger Arbeiter war seit einem Jahr impotent und unfähig zum Beischlaf. Er war kräftig und hatte nach zehnjähriger Ehe einen Sohn gezeugt. Er hatte schon westliche Medizin ohne Erfolg bekommen. Nun war er von seiner Frau getrennt und deswegen sehr deprimiert. Seine Behandlung bestand aus zwei Stufen. Zuerst wurde mit ihm lange gesprochen, damit er seine Angst überwinden konnte und Vertrauen bekam, dass diese Störung überwunden werden konnte. Als zweiten Schritt wendeten wir Akupunktur an den Punkten KG 2 (qū gǔ), N 11 (héng gǔ), MP 6 (sān yīn jiāo) und Le 8 (qū quán) an. Es wurde tonisierend manipuliert. Zehn Behandlungen bildeten einen Behandlungszyklus. Es wurde ihm verboten, sexuelle Aktivitäten auszuüben, auch wenn er ein Bedürfnis verspürte und sich sein Zustand besserte. Nach einem Therapiezyklus fühlte er sich besser. Er unterbrach die Behandlung dann während des zweiten Behandlungszyklus und berichtete in einem Brief nach drei Monaten über seine Heilung.

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