Bei der Leucoplacia vulvae behandeln wir nach dem Prinzip, qì und Blut zu regulieren (tōng tiáo qì xuè), die Meridian-Verbindungsgefäße zu klären (shū tōng jīng luò), die Härte zu erweichen und Knoten zu lösen (ruǎn jiān sàn jiě). Dazu benutzen wir mit Erfolg elektrisch erwärmte Nadeln. Wir verwenden dazu einen speziellen Apparat, der vom Institut für Chinesische und Mongolische Medizin produziert wurde, und messen nach der Halbleitermethode die Temperatur.

Punktauswahl

Es werden lokale Punkte ausgewählt sowie die Punkte KG 2 (qū gǔ) und KG 1 (huì yīn) oder man sucht Punkte nach der Meridiantheorie aus.

Vorgehen

Im Allgemeinen akupunktiert man mit einer Nadel auf je zwei Quadratzentimetern beschädigter Haut. Dabei führt man die Nadel schräg in einem Winkel von 35° oder 15° etwa 1,5 cm tief ein. Das gesunde Gewebe darf nicht verletzt werden. Die Nadeln werden 20 bis 40 Minuten liegengelassen. Es wird eine Behandlung jeden Tag oder an jedem zweiten Tag durchgeführt. 30 Behandlungen bilden einen Behandlungszyklus. Nach einer Woche Pause kann man einen neuen Behandlungszyklus beginnen. Wenn die Nadel fünf bis zehn Minuten lang liegt, misst man die Temperatur, die zwischen 37 und 42° C betragen soll.

Wirksamkeit

In einer Serie von 55 Fällen haben wir eine gute Wirkung bei 96,3% erzielen können. Geheilt wurden 80% der Fälle. Nur bei 3,6% war die Therapie wirkungslos. In keinem Fall verschlechterte sich die Situation.

Fallbeispiel 1

Eine 35jährige Frau hatte Juckreiz im perinealen Bereich. Die Haut im Bereich der Vulva wurde seit zweieinhalb Jahren zunehmend weiß. Im Krankenhaus wurde eine atrophisch-sklerotische Vitiligo diagnostiziert. Nach lokaler Behandlung mit bái bān líng besserte sich der Juckreiz. Aber die Weißfärbung blieb bestehen. Im Krankenhaus wurde die Patientin dann drei Jahre lang mit lokalen Injektionen behandelt. Als sie anschließend zu uns kam, hatte sie starken Juckreiz im Perinealbereich, und die Haut in der Vulva und die Klitoris waren weißlich verfärbt und atrophisch. Ein Gebiet von der Größe 10×4 cm hatte jede Elastizität verloren. Die pathohistologische Untersuchung ergab einen proliferativen Albinismus der Vulva. Die Patientin wurde nach der beschriebenen Methode einmal täglich behandelt. Während der Periodenblutung wurde die Behandlung unterbrochen. Nach acht Monaten ergab die pathohistologische Untersuchung normales Gewebe. Der Juckreiz war verschwunden. Die Farbe der Vulva war wieder normal.

Fallbeispiel 2

Eine 47jährige Frau litt seit drei Monaten an perinealem Juckreiz. Seit einem Monat begann die Haut sich weiß zu verfärben. In einem Krankenhaus, das nach chinesischer Medizin arbeitet, erhielt sie lokale Waschungen mit traditionellen Medikamenten. Daraufhin ließ der Juckreiz nach. Die Vitiligo der Vulva wurde im darauffolgenden Monat entdeckt. Die Vulva war flach und in einem Bereich von 7×3 cm weiß verfärbt. Die Biopsie ergab proliferativen vulvulären Albinismus. Einmal täglich wurde sie nun mit Elektropyroakupunktur behandelt, wobei während der Periodenblutung die Behandlung unterbrochen wurde. Der Juckreiz verschwand, und die Farbe der Vulva normalisierte sich.
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EMPFEHLUNGEN

Qi – Zeitschrift für Chinesische Medizin