Akuter Lumbago kann nach zu schwerem Heben, ungewöhnlichen Anstrengungen oder durch Einwirkung von Kälte entstehen. Die heftigen Schmerzen können den Alltag stark beeinträchtigen. Mit Akupunktur kann man hier gute Behandlungsergebnisse erzielen. Dabei sollen Nahpunkte und Fernpunkte in Kombination verwendet werden. Bl 37 (yīn mén), ein Fernpunkt, der nach der Meridiantheorie ausgewählt wird, kann recht gute Ergebnisse bringen, wenn er heftig stimuliert wird.

Eine 3 cùn lange dünne Nadel wird 2 bis 2,5 cùn tief eingestochen, wobei die Nadelspitze etwas nach lateral am Oberschenkel gerichtet wird. Das Nadelgefühl soll sich vom Oberschenkel bis in den Fuß ausbreiten. Dann soll man die Nadel drei- bis viermal heben und senken und gleich wieder ziehen. Der Patient soll dabei stehen und den Oberkörper leicht bewegen. Die Schmerzen werden sich dabei wesentlich vermindern.

Später können die Schmerzen wieder etwas stärker werden, aber nicht so heftig wie vorher. Man kann täglich oder jeden zweiten Tag akupunktieren, bis die Schmerzen verschwunden sind. Im Allgemeinen werden heftige Schmerzen in ein bis zwei Sitzungen deutlich gelindert und in drei bis vier Sitzungen beseitigt. Je früher die Behandlung begonnen wird, desto besser. Wenn die Beschwerden länger als fünf Tage bestehen, bessern sie sich nur langsam.

Fallbeispiel: Akuter Lumbago

Ein 46jähriger Funktionär klagte über Rückenschmerzen, nachdem er zehn Tage zuvor ein kaltes Bad genommen hatte. Vor drei Tagen hatten sich seine Beschwerden verschlechtert. Er konnte seinen Körper kaum bewegen. Die Schmerzen wurden beim Sitzen schlimmer, wobei sie nicht ausstrahlten.

Bei der Untersuchung waren die Dornfortsätze nicht schmerzhaft, aber beidseits des 2. bis 4. Lendenwirbelquerfortsatzes fanden sich schmerzhafte Stränge. Er konnte sich nach vorne nur um 30° und nach seitwärts um 20° beugen. Er konnte den Rumpf nicht drehen.

Auf beiden Seiten wurde der Punkt Bl 37 (yīn mén) mit einer 3 cùn langen dünnen Nadel 2,5 cùn tief genadelt. Der Patient empfand ein elektrisierendes Gefühl, das bis in den Fuß ausstrahlte. Dann wurde die Nadel mit Heben und Stoßen drei- bis viermal manipuliert. Danach wurden seine Beschwerden deutlich leichter. Er konnte sich um 90° beugen und Dinge vom Boden aufheben, nach lateral konnte er sich um 30° beugen und den Rumpf drehen. Bei einer zweiten Sitzung war die Lumbago deutlich erleichtert. In der folgenden Nacht kam es dann jedoch erneut zu einer leichten Verschlimmerung. Eine weitere Behandlung wurde gegeben. Nach zehn Tagen kam er zu einer dritten Behandlung und konnte seinen Rumpf ganz normal bewegen. Bei der Nachuntersuchung nach einem Jahr hatte er keinen Rückfall gehabt.

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