Fallbeispiel 1
Ein 35jähriger Funktionär klagte über Lumbago, die aufgetreten war, als er nach einem Ballspiel im „Wind eingeschlafen“ war. Besonders heftig und unerträglich waren die Schmerzen auf der rechten Seite. Es handelte sich hier um akuten Lumbago durch Einwirkung von Kälte und Wind.
Dü 6 (yǎng lǎo) wurde mit einer 2 cun langen dünnen Nadel in einem Winkel von 45° etwa 1,7 cun tief mit der Nadelspitze in Richtung Ellenbogen gestochen. Die Nadel wurde mit neutraler Methode häufig gedreht, und das Nadelgefühl breitete sich zunächst in den Ellenbogen und dann zum Rücken und Rumpf aus. Er konnte nun mit Hilfe aufstehen, langsam gehen und den Rumpf beugen. Später konnte er sich auch selbständig bewegen und die Schmerzen waren nur Minuten später merklich gelindert. Am nächsten Tag wurden die Punkte Bl 23 (hèn shū) und Bl 37 (yīn mén) genadelt und geschröpft. Anschließend ging es ihm besser.
Fallbeispiel 2
Ein Arbeiter kam im Herbst in unser Krankenhaus und klagte über heftige Rückenschmerzen, die aufgetreten waren, als er in einem feuchten Raum arbeiten musste. Die Diagnose lautete: Lumbago aufgrund der Einwirkung von Kälte und Nässe.
Dü 6 (yǎng lǎo) wurde akupunktiert mit Ausbreitung des Nadelgefühls in den Rücken und den Rumpf. Dann wurde der Patient angewiesen zu sitzen; er wollte dies aber nicht tun, weil er Angst vor den Schmerzen im Rücken hatte. Mit Hilfe setzte er sich dann hin und beugte den Rumpf nach vorne. Er fühlte sich sehr erleichtert und bewegte sich dann selbständig. Nach Entfernen der Nadeln an den Punkten Dü 6 (yǎng lǎo) wurden die Punkte Bl 23 (hèn shū) und Bl 52 (zhì shì) tonisiert und Bl 37 (yīn mén) sediert. Diese Nadeln wurden zehn Minuten liegengelassen. Nachdem die Nadeln gezogen waren, wurde weitere zehn Minuten lang geschröpft. Damit waren die Beschwerden gelindert.