Für die Entstehung von Magenschmerzen gibt es zwei Ursachen:

  • Unregelmäßige Zufuhr von Speisen und Getränken sowie
  • emotionale Störungen.

Die Behandlung muss die Verdauung fördern (xiāo shí) und den Magen harmonisieren (hé wèi) durch das Besänftigen der Leber (shū gān) und Regulieren von qi (Iǐ qì). Das sind die wesentlichen Therapieprinzipien. Akupunktur und Moxibustion ergeben gute Therapieerfolge.

Fallbeispiel: Magenschmerzen

Eine 50jährige Frau, hatte wegen unregelmäßiger Aufnahme von Speisen und Getränken sowie einer Depression Schmerzen im Oberbauch. Ihr Puls war gespannt und schwach, ihr Zungenbelag weiß. Folgende Punkte wurden ausgewählt: Ma 36 (zú sān Iǐ); und MP 6 (sān yīn jiāo);.

Vorgehensweise

Ma 36 (zú sān Iǐ) wurde akupunktiert und so manipuliert, dass sich das Nadelgefühl nach proximal ausbreitete. Die Nadel wurde 15 Minuten belassen. Dann wurde der Punkt MP 6 (sān yīn jiāo); gestochen. An diesem Punkt breitet sich das Nadelgefühl entweder bis zur Wurzel der Großzehe oder ins untere Abdomen aus. Die Nadel wurde ebenfalls 15 Minuten liegengelassen. Die Patientin fühlte sich nach einer Behandlung schon besser und war nach weiteren zwei Sitzungen geheilt.

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Akupunkturkombinationen

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In der westlichen Akupunktur erfolgt die Auswahl von Akupunkturpunkten üblicherweise symptomatisch. Das Wissen um die Punktkombinationen zur Behandlung von Syndromen ist im Westen bislang noch wenig erschlossen. Klassische Punktkombinationen werden in diesem Buch erstmals systematisch nach Syndromen erfasst und in strukturierter Weise für die tägliche Praxis erschlossen.