Mit Akupunktur und Moxibustion können Ohnmachts- und Schockzustände erfolgreich behandelt werden. Hierzu drei Fallbeispiele.

Fallbeispiel 1

Ein 24jähriger Mann erlitt eine plötzliche Synkope nach emotionaler Aufregung und mit Bewusstlosigkeit, Kiefersperre, fest geballten Fäusten, kalten Extremitäten. Die Ohnmacht dauerte etwa zehn Minuten an.

Bei der Untersuchung hatte er ein blasses Gesicht, einen weißen Zungenbelag und einen versunkenen und gespannten Puls (chén xián). Die Diagnose war: Synkope vom Fülle-Typ. Die Behandlung bestand in Wiederbelebung mit Aktivierung von qì (xíng qì), um den Geist wiederanzuheben (tōng shén).

LG 26 (rén zhōng) wurde mit sedierender Manipulation akupunktiert. LG 20 (bǎi huì), LG 14 (dà zhuī), LG 4 (mìng mén) wurden mit jeweils einem Moxakegel behandelt. Unmittelbar nach der Moxibustion war der Patient wieder bei Bewusstsein und in der Lage zu sprechen.

Fallbeispiel 2

Eine 20jährige Angestellte hatte eine plötzliche Synkope erlitten mit kalten Gliedmaßen und Bewusstlosigkeit. Bei der Untersuchung hatte sie ein blasses Gesicht, eine pinkfarbene Zunge, weißen Zungenbelag, einen schmalen und schwachen Puls (xì ruò). Ihr Blutzucker war niedrig und die Diagnose Hypoglykämie wurde gestellt. Es handelte sich um eine Synkope vom Mangel-Typ.

Das Therapieprinzip war hier: Den Blutfluss aktivieren, den Wind beruhigen (xíng xuè xī fěng) und Wiederbelebung (xuān qiào tōng shén).

Die Behandlung erfolgte durch Moxibustion von Le 1 (dà dūn) mit drei Moxakegeln von Bohnengröße. Die Patientin wurde sofort wiederbelebt.

Fallbeispiel 3

Eine alte 68jährige Frau litt an Asthma mit rasselndem Stridor und war nicht in der Lage zu sprechen. Die Synkope dauerte schon eine halbe Stunde. Ihre Angehörigen berichteten, dass sie am Abend vor Beginn des Anfalls nicht richtig gegessen habe, sondern nur eine große Schüssel Suppe zu sich genommen hätte. Dann fühlte sie plötzlich ein Völlegefühl in der Brust, einen Stridor, konnte nicht sprechen und hatte kalte Gliedmaßen. Die schulmedizinischen Ärzte ordneten die Absaugung des Sputums und Sauerstoffinhalation an. Zu dieser Zeit war ihr Gesicht blass, der Zungenbelag weiß und fett, der Puls versunken und schlüpfrig (chén huá). Es wurde eine Synkope durch Schleim diagnostiziert. Das Behandlungsprinzipien waren die Elimination von Schleim zur Wiederbelebung und die Aktivierung des qì (xíng qì huò tán tōng shén).

Lu 5 (chǐ zé), Ma 40 (fěng lóng) und KG 12 (zhōng wǎn) wurden mit sedierender Manipulation ohne Erfolg akupunktiert. Dann wurden drei Moxakegel von Sojabohnengröße am Punkt KG 12 (zhōng wǎn) abgebrannt. Die Patientin erlangte nach der Moxibustion ihr Bewusstsein zurück und konnte normal sprechen.

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