Man kann die rheumatische Arthritis erfolgreich behandeln, wenn man die heiße Nadel verwendet und am Ort des betroffenen Gelenks pickend akupunktiert und danach schröpft, um das Wasser herauszuziehen.
Die Punkte werden nach der Meridiantheorie ausgewählt.
An den Armen benutzt man Di 15 (jiān yú), 3E 14 (jiän liáo), Di 11 (qū chí), 3E 5 (wài guān) und Di 4 (hè gǔ); an den Beinen Gbl 31 (fěng shì), Ma 34 (liáng qiū), MP 9 (yīn líng quán), Gbl 34 (yáng líng quán), Gbl 39 (jué gǔ), Bl 60 (kūn lún) und Gbl 40 (qiū xū).
Zum Beispiel das Vorgehen bei rheumatischer Arthritis am Knie
Der Patient beugt das Knie, und man untersucht es auf Wasseransammlungen (Gelenkergüsse). Wenn man eine Schwellung spüren kann, desinfiziert man dort gründlich die Haut. In die rechte Hand nimmt man nun eine krumme Nadel und in die linke eine Lampe mit Alkoholflamme. Die Nadel wird in die Flamme gehalten, bis sie rotglühend ist und dann schnell in den Punkt der größten Schwellung eingeführt. Dort wird solange stimuliert, bis gelblich-transparente Flüssigkeit hinausläuft. Nun drückt man diese Stelle und quetscht noch einiges an Flüssigkeit heraus. Dann schröpft man diesen Bereich für 5 bis 10 Minuten. Zum Schluss werden die Schröpfköpfe entfernt und eine Bandage angelegt. Diese Behandlung wird drei- bis viermal angewendet. Anschließend sollte die Schwellung beseitigt und die Beweglichkeit des Gelenks verbessert sein.
Fallbeispiel: Rheumatische Arthritis
Eine 56jährige Frau klagte über Schwellungen in beiden Kniegelenken. Sie hatte Schwierigkeiten beim Gehen, die sich bei Wetterwechsel verschlechterten. Sie konnte die Knie nicht beugen. Verschiedene Therapiemethoden halfen ihr nicht. Als sie das erste Mal ins Krankenhaus kam, wurde sie von ihren Angehörigen gestützt. Obwohl das Wetter im Mai schon warm war, trug sie noch baumwollene Hosen.
Bei der Untersuchung hatte sie eine blasse Zunge mit weißem Zungenbelag und einen versunkenen und schmalen Puls (chén xì). Die Kniegelenke waren geschwollen, aber nicht gerötet.
Nach Routinedesinfektion wurde sie mit der heißen Nadel akupunktiert, etwa 1 cùn tief, bis sich die durchsichtige Flüssigkeit entleerte. Weitere drei Nadeln wurden in derselben Weise eingestochen, und wieder entleerte sich Flüssigkeit. Anschließend wurden die Knie bandagiert.
Bei ihrem zweiten Besuch erklärte die Patientin, dass sich ihre Schmerzen deutlich gebessert hatten. Nun wurde eine weitere Behandlung mit der heißen Nadel und anschließendes Schröpfen gegeben. Die Beugung der Knie war nun frei möglich, und die Patientin konnte selbständig und schmerzfrei Treppen gehen. Eine dritte Behandlung erleichterte ihre Beschwerden weiter. Bei der Nachuntersuchung nach drei Jahren hatte sie keine Beschwerden mehr.