Schluckauf entsteht dadurch, dass das qì des Magens nach oben aufbraust und das Zwerchfell beeinträchtigt und damit die Energie der Lunge nicht wie normalerweise nach unten absteigen kann (fèi qì shī yú sù jiàng). So ist der normale Fluss der Energie gestört (qì jī nì luàn).

Die Erkrankung kann in zwei Gruppen unterteilt werden:

  • Beim Mangel-Typ findet man einen tiefen Begleitton, und der Schluckauf ist unterbrochen.
  • Beim Fülle-Typ ist der Begleitton hoch, und der Schluckauf ununterbrochen.

Das wichtigste Ziel der Akupunktur ist, das qì zu regulieren und seinen gegensätzlichen Fluss zu unterdrücken (tiáo qì jiàng nì). Wir haben nach langen Erfahrungen drei Gruppen von wirksamen Punkten vorgeschlagen:

  • Gruppe 1: LG 14 (dà zhuī), Bl 17 (gé shū), Bl 18 (gān shū)
  • Gruppe 2: LG 12 (shěn zhù), Bl 20 (pí shū), Bl 21 (wèi shū)
  • Gruppe 3: KG 12 (zhōng wǎn), KG 17 (dàn zhōng), KG 6 (qì hǎi)

In jeder Behandlungssitzung wird nur eine Gruppe von Punkten angewendet. Die Nadeln werden 15 Minuten liegengelassen.

Fallbeispiel: Schluckauf

Eine 31jährige Frau klagte über hartnäckigen Schluckauf seit vier Tagen. Nach ihrer Erfahrung traten die Anfälle bei emotionaler Erregung auf. Die ständigen Anfälle störten sie beim Essen und Sprechen. Außerdem hatte sie ein Völlegefühl in der Brust, war kurzatmig und erschöpft. Bei der Untersuchung hatte sie eine rote Zunge mit gelbem, fettem Belag, einen ständigen Schluckauf mit hohem Begleitton, der Puls war versunken (chén). Die drei Gruppen von Punkten wurden nacheinander in zehn Sitzungen genadelt. Sie war danach beschwerdefrei und hatte auch bei mehreren Nachuntersuchungen keinen Rückfall.

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