Zur Behandlung von Schwindel werden die Punkte Ma 36 (zú sān Iǐ), Ma 40 (fěng lóng), Pk 6 (nèi guān), Le 3 (tài chōng) und yīn táng akupunktiert und neutral manipuliert. Die Nadeln werden 20 Minuten liegengelassen und alle fünf Minuten manipuliert. Zehn Behandlungen bilden einen Therapiezyklus. Die Punkte an den unteren Extremitäten werden zuerst akupunktiert, dann erst die der oberen Extremitäten, so dass das qì dazu gebracht wird, nach unten zu ziehen.

Fallbeispiel: Schwindel

Ein 65jähriger Mann litt an Kopfschmerzen und Schwindel. Er konnte seinen Kopf nicht drehen, weil er dann sehr heftigen Schwindel, Übelkeit und Erbrechen bekam. Er hatte seinen Appetit verloren und litt an Verstopfung. Seine Zunge war rot, der Zungenbelag dünn und gelb. Sein Puls war gespannt und kräftig (xián jàng), der Blutdruck 180/100 mmHg. Die Diagnose lautete: yīn-Mangel in Niere und Leber (gān shèn yīn xū) mit aufbrausendem yáng der Leber (gān yáng shàng kàng). Die Sinnesorgane werden durch das aufbrausende yáng der Leber mit Schleim verhüllt (měng qīng qiào). Nach einem Zyklus der oben angegebenen Behandlung senkte sich der Blutdruck auf 160/95 mmHg, Schwindel und Kopfschmerzen waren gelindert. Mentale Verfassung und Stuhlgang hatten sich verbessert. Nach einem weiteren Therapiezyklus war der Blutdruck normalisiert und alle Krankheitserscheinungen gelindert. Auch nach zwei Jahren, als er nachuntersucht wurde, fühlte sich der Patient wohl.

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Qi – Zeitschrift für Chinesische Medizin

Die Zeitschrift Qi wendet sich an alle Ärzte und Therapeuten, die im Bereich der Chinesischen Medizin tätig sind. Im Fokus stehen Schwerpunktthemen zu aktuellen klinischen Fragestellungen mit hoher Praxisrelevanz. Sie werden von einem internationalen Autorenteam beleuchtet. Über Arzneitherapie, Akupunktur, manuelle und übende Verfahren bis hin zur Diätetik werden alle Aspekte der Chinesischen Medizin integriert. Weiterbildung und ein Überblick zum Stand der aktuellen klinischen Forschung sind weitere feste Bestandteile der Zeitschrift.