Fallbeispiel: Migräne
Eine 24jährige Frau litt seit zehn Jahren an Migräne, die sich seit zwei Jahren verschlimmert hatte. Im Allgemeinen hatte sie einen Anfall pro Woche oder alle zehn Tage. Die Anfälle hatten eine Beziehung zum menstrualen Zyklus. Die Schmerzen begannen in der Stirnregion und betrafen dann die lateralen Regionen. Später breiteten sie sich über den ganzen Kopf aus. Nach zwei Stunden war der stärkste Schmerz erreicht und blieb für 24 Stunden bestehen. Anschließend wurden die Schmerzen langsam etwas leichter. Sie hatte dabei Übelkeit, musste sich erbrechen und litt unter Verstopfung. Sie war bereits ohne Erfolg mit Ergotamin behandelt worden. Bei der Untersuchung hatte sie einen gespannten und schmalen Puls (xián xì) und einen dünnen weißen Zungenbelag. Für die Behandlung wurden die Punkte huá tuó jiā jǐ 5, 7, 9, 11, 14 und Gbl 20 (fěng chí) ausgewählt. Nach sieben Behandlungen war der Schmerz gemildert. Die Patientin hatte in dieser Zeit nur einen milden Anfall von einer Stunde Dauer gehabt. Als sie die 11. Behandlung absolvierte, bekam sie ihre Periodenblutung und hatte dabei keine Migräne. Weitere zehn Behandlungen wurden gegeben, um den Behandlungserfolg zu festigen. Sie hatte anschließend keine Migräneanfälle mehr. Auch bei der Nachuntersuchung nach einem Jahr hatte sie keinen Rückfall gehabt.von Montakab, Hamid
Chinesische Medizin heute
Ein westliches Lehrbuch der östlichen Heilkunst
Hamid Montakab ist einer der renommiertesten TCM-Therapeuten im deutsch- und französischsprachigen Raum. Er praktiziert und lehrt in der Schweiz, in Frankreich und Deutschland. Er war Mitbegründer und langjähriger Präsident der Schweizerischen Berufsorganisation für TCM (SBO-TCM) und gründete 1986 die Chiway Akademie für Akupunktur und asiatische Medizin in Winterthur. Er ist in der östlichen Medizin ebenso zu Hause wie in der westlichen und versteht es wie kein anderer, dieses Wissen mit seiner Praxiserfahrung aus Europa, Indien, China und den USA zu kombinieren.