Fallbeispiel: Schwindel
Eine 34jährige Ärztin hatte seit zwei Wochen Schwindel, nervöse Unruhe, Übelkeit und musste erbrechen. Sie war appetitlos und hatte an Gewicht verloren. Sie fühlte sich schlapp, hatte Herzklopfen und konnte nicht schlafen. Immer wieder brach ihr der kalte Schweiß aus. Sie konnte sich nur noch ganz ruhig verhalten und war lichtscheu. Sie mochte sich nicht bewegen, aus Angst, der Schwindel könne sich verschlechtern. Einmal stürzte sie zu Boden und zog sich ein großes Hämatom an der parietalen Schädelseite zu.
Bei der Untersuchung erschien sie sehr blass, die Zunge war mit dünnem weißem Belag bedeckt, der Puls war schmal und schwach (xì ruò). In einem Krankenhaus wurde ein Morbus Meniere diagnostiziert, und sie wurde mit Vitamin B6, Glucose und Theohydramin behandelt, aber ohne Erfolg.
Nach fünf Behandlungen war das Befinden der Patientin gebessert, und sie konnte allein zur Behandlung kommen. Nach zwölf Behandlungen waren nur der schlechte Appetit geblieben und eine Schwäche in den Beinen. Nun wurden Ma 36 (zú sān Iǐ) und N 3 (tài xī) tonisierend akupunktiert. Nach weiteren 15 Behandlungen fühlte sie sich gut. Nach 15 Jahren wurde sie nachuntersucht und hatte nie einen Rückfall gehabt.